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Ein Stummfilm hat mich heute „auf die Sprünge gebracht“, wie Peter Handke sagen würde. Der Film lag nahe, weil der Roman auch mit dem Kino zu tun hat. Ursprünglich plante ich, das Geschehen in einer Szene palimpsesthaft und komplex über besagten Stummfilm zu legen (oder scheint das Original nicht vielmehr durch?), aber im fortgeschrittenen Stadium wollten sich die Figuren zumindest nicht billig auf der Handlungsebene etwas aufzwingen lassen. Die Lösung war ein lineares Nacheinander, wie ja auch räumlich das Nebeneinander am Havelstrand. Einmal mehr blickt also der Protagonist durch halb geschlossene Augenlider (Vignette) unter den (schwarz-weiß) flackernden Bildern eines Wetterleuchtens auf die Wochenendler in der Nachbarschaft. Und dann folgt ein längeres Filmzitat. Zuerst schrieb ich mit verzogenen Mundwinkeln, enttäuscht darüber, dass mir das Komplexe abging, und ich mich auf das Beschreiben einer satt bekannten Filmszene rausredete, aber dann kam ich auf die Gesichter im Wechsel von Licht und Schatten, und der Betrachter glaubt, deren Trauer oder Melancholie etc. zu erkennen und wendet sich geradezu zwanghaft – dem Gesicht der neben ihm liegenden Dame zu. Na also, dachte ich, klappt doch immer wieder…