VOR DEM SCHREIBEN. Eine Anspannung, wie nach taglangem Lesen vertiefendes Eintauchen in das Gelesene, während sich der physische Körper des Buches verliert. Oder wie ein Ohraufgehen bei einer übertriebenen Konzentrationsübung. Als stünde eine existenzielle Einsicht unmittelbar bevor. Nur lässt sich eine solche Einsicht nie linear fassen, etwa als den einen schicken Satz für einen späteren Rezipienten notieren. Eher handelt es sich um ein körperliches Wahrnehmungsaufgehen, mit alerten Augen, Ohren oder über die Haut die Gegenstände erfassen, ohne gleich an ihnen rühren zu müssen, um sie für meine beschränkte Welt zurechtzubiegen, was mich nicht weiterbringen würde. Diese seltene Aufmerksamkeit hält bestenfalls ein oder zwei Stunden, bevor meine übliche Alltagsträgheit über sie triumphiert. Noch ist das Wahrgenommene nicht verloren. Es folgt das offene Abenteuer der Übersetzung in Sprache.