VERSPRACHLICHUNG VON NATURERFAHRUNG. „Die moderne Wissenschaftssprachen sind entsinnlicht. Nature Writing nimmt manches von den alten Fachsprachen (der Schiffer-, Jäger-, Bergsteiger- oder Waldarbeitersprache) auf, nicht nur weil viele von ihnen aus einem vor- und frühmodernen, zumeist handwerklichen Umgang mit den Naturgegebenheiten eine außerordentliche Schärfe der Wahrnehmung und einen großen Schatz sinnlicher Erfahrung vermittelten. […] Wo historisches Wortmaterial in Nature Writing-Büchern wieder erschlossen wird, geht es um die konkrete sinnlich gegründete Erfahrung von Landschaft und Naturgeschehen, gegen das zeitgemäße Aussortieren von Benennungs- und damit auch Erkenntnismöglichkeiten.“ (Ludwig Fischer, „Natur im Sinn“) „Anschauung, Erfahrung, Beschreibung und Aussage korrespondieren miteinander. Die Grenzen des Sagbaren liegen an den Grenzen des Erfahrenen. […] Manches sehen wir nicht, weil uns Worte und Begriffe fehlen, manches vermögen wir nicht auszusagen, weil uns die Anschauung fehlt.“ (Johannes Fried, in „Jetzt ist die Landschaft ein Katalog voller Wörter“ (Hrsg. Bernd Busch), zitiert nach Ludwig Fischer, „Natur im Sinn“)